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Our industry

Wenn Sie das "grosse Ganze" erfassen wollen, in dem Zurich operiert, müssen Sie zunächst unsere Branche verstehen. Die folgenden Informationen sollen Ihnen dabei helfen, Ihre tägliche Arbeit im Gesamtkontext zu sehen. Das Versicherungsgeschäft ist keine neue Branche, sondern eine Branche mit einer langen und bewegten Geschichte, die sich im Laufe der Zeit weiterentwickelt hat. Versicherungen waren für die Entwicklung der Wirtschaft/des Handels im Laufe der Jahrhunderte von wesentlicher Bedeutung.

Heute ist die Versicherungsindustrie eine globale Kraft, die Menschen auf der ganzen Welt durch spezifische Funktionen und Aufgaben unterstützt. Als Mitarbeiterin oder Mitarbeiter von Zurich werden Sie bestimmte Schlüsselbegriffe kennenlernen, mit denen die Performance von Zurich beschrieben wird. Die folgenden Informationen werden Ihnen dabei helfen, von Anfang an ein Verständnis für unser Geschäft zu entwickeln.

Transportversicherung: Frühe Formen der modernen Transportversicherung gab es in den italienischen Stadtstaaten Genua und Palermo schon im 13. Jahrhundert. Um das Jahr 1719 sollen die Seetransportrisiken der Stadt London aus Verbindlichkeiten in Übersee mehrere Millionen Pfund pro Jahr betragen haben. Bis 1824 war es anderen Unternehmen in England nicht gestattet, Transportversicherungen anzubieten. Dies war ein Grund für die zunehmende Verbreitung von privaten Versicherungsgebern, die sich nach ihrem Treffpunkt, dem Kaffeehaus von Edward Lloyd. «Lloyd's of London» nannten.

Feuerversicherung: Die Brandkassen, finanziert durch Gemeinden oder Städte, entstanden in Deutschland 1623; die ersten Feuerversicherungsgesellschaften wurden jedoch in England gegründet. Um 1681 gründete Dr. Nicholas Barbon in London das «Fire Office». Die ersten britischen Feuerversicherungsgesellschaften beschränkten ihr Geschäft auf London und zunächst auf Bauwerke; erst 1708 wurden auch Gebäudeinhalte eingeschlossen und ab 1710 auch Risiken ausserhalb von London versichert.

Lebensversicherung: Die Lebensversicherung als Unternehmensgeschäft entwickelte sich erst ab 1699. Die ersten Gesellschaften versicherten eine begrenzte Personenzahl, erhoben die gleiche Prämie für jeden Versicherungsnehmer und legten eine enge Altersspanne fest, die üblicherweise zwischen 12 und 45 Jahren lag. Im Jahr 1762 entwickelte James Dodson ein wissenschaftliches Selektions- und Bewertungsschema, nach dem die Prämien sich nach dem Alter und der Lebenserwartung einer Person richteten, sodass fortan sämtliche Leben versichert werden konnten.

Versicherungen sind heute eng mit dem Erfolg, der Effizienz und dem Wachstum der Weltwirtschaft verbunden, nicht zuletzt weil sie Privatkunden, Unternehmern und Grossunternehmen ermöglichen, bestimmte Risiken auszuschliessen. Ob Feuer, Transportschäden an Gütern oder Naturkatastrophen - jedes dieser Risiken hat bei Eintritt für ein Geschäft finanzielle Auswirkungen. Mit einer Versicherung sichert sich ein Geschäftsinhaber gegen die finanziellen Konsequenzen von Zufallsereignissen ab. So kann das Unternehmen seine Risiken auf eine Versicherungsgesellschaft übertragen. Versicherungen arbeiten im Wesentlichen mit einer Verteilung des Risikos des Einzelnen auf die Gemeinschaft der Versicherten, sodass der Verlust von wenigen aus den Prämien von vielen ersetzt werden kann.

Bei kurzfristige Vertragslaufzeiten von ein bis drei Jahren, spricht man von einer Schadenversicherung. In der Regel zahlt der Versicherungsnehmer die Prämie jährlich. Bei der Schadenversicherung unterscheidet man zwischen Gewerbe- und Privatversicherungen. Eine Gewerbeversicherung ist ein Vertrag, um einen Betrieb (Gebäude und - Inhalt) gegen Feuer, Wettereinwirkungen, Diebstahl, Vandalismus, bei Rechtsstreitigkeiten sowie Betriebsunfällen zu schützen. Eine Privatversicherung wird für Einzelpersonen und Familien abgeschlossen; typische Produkte sind zum Beispiel Hausrat-, Auto- und Krankenversicherung.

Wenn es sich um langfristige Vertragslaufzeiten handelt, sprechen wir von einer Lebensversicherung. Hierbei wird dem Begünstigten vom Versicherer eine bestimmte Geldsumme (die «Leistung») gezahlt, wenn die versicherte Person, der Versicherungsnehmer, verstirbt. Der Versicherungsnehmer zahlt eine Prämie, entweder regelmässig oder als einmalige Prämie. Neben Verträgen, die die Zahlung einer Pauschalsumme im Todesfall vorsehen, gibt es auch Lebensversicherungsverträge mit Renditepotenzial, bei denen ein Kapitalzuwachs erreicht wird, indem regelmässige oder einmalige Prämien gewinnbringend angelegt werden.

Obwohl es in der Versicherungsbranche auch viele Berufe gibt, die in jedem Industriezweig vertreten sind (zum Beispiel in den Bereichen Finanzen, IT, Human Resources und Marketing), so gibt es doch einige Berufe, die man nur bei einer Versicherung finden kann.

Schadenregulierer: Ein Schadensregulierer prüft, ob ein Schaden von der Police eines Kunden abgedeckt ist, schätzt die Höhe der Leistung ein und untersucht die Schadensumstände.

Underwriter: Underwriter untersuchen potenzielle Geschäftsmöglichkeiten und entscheiden neben der Frage, ob eine Deckung angeboten werden kann, auch über die Prämie, die der Kunde zahlt, sowie die Bedingungen der Police.

Aktuare: Aktuare befassen sich mit statistischen Vorhersagen und Risikomanagement. Ihre Aufgaben beinhalten das Pricing von Versicherungsprodukten, die Rücklagenbildung und die Ermittlung der Zahlungsverpflichtungen des Unternehmens durch zukünftige Verbindlichkeiten.

Versicherungsvertreter: Versicherungsvertreter werden von einer Versicherungsgesellschaft beschäftigt, damit sie im Auftrag des Unternehmens Versicherungen verkaufen.

Versicherungsmakler: Versicherungsmakler arbeiten im Auftrag des Versicherungsnehmers, beraten und vereinbaren den bestmöglichen Versicherungsschutz. Sie sind nicht bei einer Versicherungsgesellschaft beschäftigt, sondern bieten Produkte von mehreren Versicherungsgesellschaften an.

Eine Reihe von finanziellen Kennzahlen und anderen Indikatoren werden in unserer Branche eingesetzt, um die Performance zu messen. Als Mitarbeitende von Zurich werden Sie diese Begriffe häufig hören, wenn wir beschreiben wollen, ob wir unsere Sache gut machen. Einige dieser Indikatoren sind:**

Zunächst einmal die Einnahmen

Die Bruttoprämie: Die Bruttoprämie (BP) ist die Summe der von Zurich gezeichneten Prämien vor der Rückversicherung, durch die ein Teil des Risikos - und der Prämien - auf andere Versicherungsgesellschaften übertragen wird. Es gibt noch weitere Einkommensarten, zum Beispiel die Gebühren, die wir für unsere Dienstleistungen in den Bereichen Risk Engineering und Schadenbehandlung erheben.

Anlageerträge: Eine weitere Einnahmequelle stellen unsere Investitionen dar - Renditen, die wir zum Beispiel aus Anlagen in Obligationenanleihen, Aktien und Kredite erwirtschaften. Die Gruppe investiert Vermögen auf globaler Ebene, damit es für uns arbeitet.

Und was passiert mit den Einnahmen, die wir erzielen?

Loss Ratio (Schadensatz): In unserem Geschäft unterstützen wir unsere Kunden, wenn es darauf ankommt, indem wir ihnen eine Entschädigung zahlen, wenn versicherte Schäden entstehen. Unser Schadensatz ist der prozentuale Anteil der gesamten Prämien, den wir für die Regulierung von Schäden aufwenden.

Wir können unseren Schadensatz auf zweierlei Weise beeinflussen: Erstens, indem wir unsere Märkte sorgfältig wählen, uns dort bewegen, wo wir Erfahrung haben und glauben, einen Gewinn erwirtschaften zu können. Sowie durch konsequentes Underwriting dafür sorgen, dass für jedes Risiko zu jeder Zeit die richtige Prämie berechnet wird. Zweitens, indem wir für jeden einzelnen Schaden Leistungen in der richtigen Höhe zahlen.

Expense Ratio (Kostensatz): Einfach gesagt, entspricht unser Kostensatz den Kosten für die Unterhaltung unseres Geschäfts, ausgedrückt als prozentualer Anteil unserer Prämieneinnahmen. Darin enthalten sind zum Beispiel die Gehälter und Zusatzleistungen für unsere Mitarbeitenden, die Kosten für die Unterhaltung unserer Büros, Maklerprovisionen und Reisekosten.

So viel also zu den Einnahmen und Ausgaben - und was ergibt sich daraus?

Combined Ratio (Schaden-Kosten-Satz): Unser Schaden-Kosten-Satz ist die Summe unserer Verluste und Aufwendungen und dient als Vergleichswert für die Beurteilung unserer finanziellen Performance. Ein Prozentsatz unter 100 bedeutet, dass wir einen Underwriting-Gewinn erzielen. Liegt der Prozentsatz über 100, bedeutet das, dass wir einen Underwriting-Verlust machen.

Und schliesslich: das Gesamtergebnis.

Betriebsgewinn (BOP): Wenn alle Einnahmen verbucht und alle Ausgaben einschliesslich Schadenregulierungskosten und Aufwendungen beglichen sind, ist das Ergebnis der Betriebsgewinn oder Business Operating Profit (BOP). Das ist das «Gesamtergebnis» - der Gewinn oder der Verlust, den wir in einem bestimmten Zeitraum erwirtschaftet haben - ohne Berücksichtigung von Ertragssteuern und einigen anderen Wertberichtigungen wie zum Beispiel Umstrukturierungskosten.

**Bei Global Life und Farmers gibt es noch weitere, segmentspezifische finanzielle Indikatoren.