Im Kampf um die Rettung des Planeten hat Al Gore eine unschlagbare Verbündete

SustainabilityArticle6. Mai 2021

Und die Menschen beginnen, ihre Warnungen zu beherzigen.

Von Alice Baghdjian

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Der ehemalige US-Vizepräsident Al Gore kämpft dafür, die Menschen von der Dringlichkeit der Klimakrise zu überzeugen. Dabei hat er eine Verbündete, die alle anderen übertrumpft: Mutter Natur.

In den letzten 18 Monaten wurde in den Abendnachrichten von Rekord-Wirbelstürmen, sengenden Waldbränden und sogar Heuschrecken- und Mäuseplagen berichtet – so erreichte die Realität des Klimawandels die Fernsehbildschirme und unseren Alltag. Laut Gore ist dies ein zentraler Punkt, um Politiker und Führungskräfte davon zu überzeugen, entscheidende Massnahmen gegen den Klimawandel zu ergreifen.

„Es ist wie eine Wanderung durch die Apokalypse“, sagte Gore zu Moderatorin Francine Lacqua in einer Folge von Leaders with Lacqua Goes Green auf Bloomberg TV. „An vielen Orten gab es Regenfälle, Überschwemmungen, Erdrutsche und Flüchtlingsströme von biblischem Ausmass – und das sehen die Menschen in den Nachrichten.“

„Wir bekommen die immer häufigeren und zunehmend schädlichen Auswirkungen der Klimakrise vor Augen geführt“, sagte er. „Das war weltweit zu beobachten, und ich denke, dass der Klimawandel dadurch stärker in das Bewusstsein der Menschen gerückt ist.“

Während die UN-Klimakonferenz (COP 26) näher rückt und sich immer mehr Unternehmen und Länder zur Senkung ihrer Treibhausgasemissionen verpflichten, wächst auch im öffentlichen und privaten Sektor das Interesse daran, Lösungen zur Abwehr der drohenden Klimakrise zu entwickeln.

Enviromental risks

Auch Belinda Bates, Senior Risk Consultant, Climate Change bei der Zurich Insurance Group (Zurich), weiss nur zu gut, dass der Klimawandel eines der schwersten und komplexesten Risiken ist, denen die Gesellschaft heute ausgesetzt ist.

„Als Versicherer steht Zurich an vorderster Front des Klimawandels“, sagt Bates. „Wir sehen mit eigenen Augen, welche Auswirkungen der Klimawandel auf das Geschäft unserer Kunden hat und mit welchen Risiken die Gesellschaft künftig konfrontiert sein wird, wenn keine Gegenmassnahmen ergriffen werden.“

Bates ist Teil der Climate Change Resilience Services (CCRS) von der Zurich, die Geschäftskunden dabei unterstützen, sich für die Auswirkungen des Klimawandels zu wappnen – von der Überschwemmung von Fabriken bis hin zum Ausfall von Lieferketten.

CCRS wurde im Jahr 2020 ins Leben gerufen und gehört inzwischen zu Zurich Resilience Solutions. CCRS möchte Kunden massgeschneiderte Beratung und Lösungen bieten, die ihnen helfen, neue Klimarisiken, wie beispielsweise Extremwetterereignisse, zu identifizieren, zu bewerten, zu mindern und sich darauf einzustellen. Die Services von CCRS sind zunehmend gefragt.

„Immer mehr Kunden fordern unsere Expertise und unsere Lösungen an, um sie bei der effektiven Bewältigung dieses neuen Risikoumfelds zu unterstützen“, fügt Bates hinzu.

Klimaverpflichtungen

CCRS zeigt auch, dass sich die Rolle, die Versicherer in der Gesellschaft spielen, verändert hat. Sie beschränken sich nicht mehr auf den herkömmlichen Risikotransfer, sondern bieten auch Dienstleistungen an, die dazu beitragen, dass Risiken gar nicht erst entstehen oder gemindert werden. Dazu gehört auch das Risiko des Klimawandels.

„Unsere Kunden und deren Gemeinden möchten die mit dem Klimawandel einhergehenden Störungen und Verluste vermeiden – genau wie wir“, erklärt Linda Freiner, Group Head of Sustainability bei Zurich. „Das ist ein Grund dafür, warum Zurich sich seit langem dafür einsetzt, den Klimawandel unternehmensweit auf transparente und verantwortungsbewusste Weise zu bekämpfen.“

Zurich hat sich verpflichtet, alle zur Verfügung stehenden Hebel – Investitionen, Betrieb sowie Produkte und Dienstleistungen – zu nutzen, um die Erderwärmung auf unter 1,5 °C zu begrenzen, so wie es im Pariser Abkommen von 2015 vorgesehen ist.

Im März 2020 gab Zurich Zwischenziele zur Senkung der Kohlenstoffintensität bestimmter Anlagen in seinem Portfolio bekannt und erklärte, dass es seinen Einfluss als Anleger und Versicherer nutzen werde, um Portfoliounternehmen und Kunden dazu zu bewegen, eigene Ziele festzulegen. Diese Verpflichtungen ergänzen die Nachhaltigkeitsbilanz von Zurich: Die Aktivitäten des Unternehmens sind seit 2014 klimaneutral und im Jahr 2019 war es eines der Gründungsmitglieder der UN Net-Zero Asset Owner Alliance. Im Dow Jones Sustainability Index (DJSI) 2020, der Unternehmen auf Grundlage ihrer Nachhaltigkeitsleistung bewertet, nimmt Zurich eine führende Position unter den Unternehmen in der Versicherungsbranche ein.

„Nachhaltigkeitswende“

Die zunehmende Notwendigkeit, die Gefahren des Klimawandels abzuwenden, treibt laut Al Gore eine „Nachhaltigkeitswende“ voran, die mit der industriellen Revolution des 18. und 19. Jahrhunderts vergleichbar ist.

Interview Al Gore and Lacqua

Ob durch das Fahren von Elektrofahrzeugen oder die Erzeugung erneuerbarer Energien – die Senkung der Emissionen mithilfe von neuen Technologien erfordert innovative Versicherungsprodukte, mit denen das Risiko gesteuert werden kann. Zurich unterstützt den Übergang zu einer Wirtschaft mit „Netto-Null-Emissionen“ und entwickelt hierfür nachhaltige Versicherungslösungen. Beispielsweise bietet Zurich einen Versicherungsschutz für Elektrofahrzeuge und belohnt Einzelhandelskunden, wenn sie ihre Fahrzeuge seltener nutzen.

Etwa 15 Jahre sind vergangen, seit Al Gore im Oscar-gekrönten Dokumentarfilm Eine unbequeme Wahrheit die Erderwärmung ins Rampenlicht stellte, und noch mehr Zeit ist vergangen, seit er in den 1970er Jahren in den USA einige der ersten Kongressanhörungen zum Klimawandel abhielt. Auch wenn bereits Schäden eingetreten sind, glaubt er, dass es nicht zu spät ist, Massnahmen gegen den Klimawandel zu ergreifen und die katastrophalsten Schäden zu verhindern.

„Ich bin tatsächlich sehr optimistisch und glaube, dass wir auf politischer Ebene endlich eine entscheidende Wende vollziehen“, sagt Gore. „Wir haben noch einen langen Weg vor uns, aber wir gewinnen an Fahrt, und ich bin heute optimistischer als je zuvor.“