Wie Roboter uns helfen können, das Leben zu geniessen

SustainabilityArticle8. Dezember 2020

Zusammen mit der Zurich Insurance Group (Zurich) wagen wir eine Reise durch die Popkultur und betrachten die neuesten technologischen Entwicklungen

Teilen

2020 hat es bisher nicht allzu gut gemeint mit uns. Selbst Charlie Brooker, Autor der dystopischen Serie Black Mirror, hat in einem Interview gesagt, dass er momentan keine weitere Staffel produziert – die Menschheit könne es nicht verkraften, noch mehr Geschichten über kollabierende Gesellschaften zu hören. Und als würde es nicht schon genug beunruhigende Schlagzeilen regnen, heisst es nun, Roboter würden uns die Arbeit stehlen. So titelte kürzlich das Nachrichtenportal ZD Net, dass in der nächsten Dekade knapp 50 Millionen Jobs wegen steigender Automatisierungsprozesse wegfallen.

Doch, um die Panik zumindest ein kleines bisschen zu verringern: die Realität ist nicht so grausam, wie es scheinen mag. Zunächst einmal passieren die Prozesse, die die Umstellung antreiben sollen, langsamer als prophezeit. Ausserdem ist es gar nicht garantiert, dass tatsächlich so viele Menschen ihre Arbeitsplätze verlieren. In der Studie "Automatic Reaction: What happens to workers at firms that automate" ist beispielsweise nachzulesen, dass die Wahrscheinlichkeit höher ist, einen Job durch generelle ökonomische Umstände loszuwerden. Das ist doch … beruhigend?

Trotzdem: Die Automatisierung findet statt und, da können wir uns drauf einstellen, wird in den nächsten Jahren durch den technologischen Fortschritt an Tempo gewinnen. "Wir erwarten, dass dieser Trend als Reaktion auf die Pandemie zunimmt", meint Jason Cripps, Leiter für die Bereiche Operational Excellence und Intelligent Automation bei Zurich. "Insbesondere Millennials werden diese Wende spüren." Während momentan lediglich drei Prozent aller Arbeitsplätze automatisiert werden können, sieht es laut PwC in 15 Jahren schon anders aus: Knapp 30 Prozent der Jobs könnten dann in Gefahr sein.

Ein bedenklicher Faktor, der Erinnerungen an Spike Jonzes Film Her aufkommen lässt, ist die Weiterentwicklung von Künstlicher Intelligenz. KI wird stets raffinierter, komplexer, eigenständiger, sodass bald Aufgaben, die bisher von Menschen ausgeführt wurden, bei Computern oder Robotern landen könnten. Auch wenn nicht alle Branchen und Unternehmen die Ressourcen haben, an diesem Wandel teilzunehmen, so wird er doch stark vorangetrieben von einigen Mega-Konzernen. Amazon möchte Paketbot:innen durch Drohnen ersetzen. Google und Uber liefern sich einen Kampf darum, wer zuerst unbemannte Autos auf den Markt bringt.

Die Aussicht auf solch eine automatisierte Zukunft löst bei vielen Menschen Panik aus – nicht zuletzt bestärkt durch die zahlreichen popkulturellen Referenzen, die in den Kopf schiessen. Da wäre zum Beispiel der Kultfilm Terminator. Er spielt in einer Zeit, in der Roboter ein Bewusstsein erlangen und sich gewaltvoll gegen ihre Erschaffer:innen stellen. Dieses kriegerische Szenario mag zunächst unrealistisch klingen, doch scheinen die alltäglichen Randerscheinungen der gesellschaftlichen Automatisierung im Film nicht allzu weit hergeholt. Dann gibt es Elysium. Mit Matt Damon in der Hauptrolle werden wir in eine Welt geführt, in der die Superreichen auf einer Raumstation ein angenehmes Leben führen, während auf der Erde kaum Jobs zu finden sind – ausser sie haben was mit der Reparatur und dem Bau von Robotern zu tun. Zum Teil liegt die Vorstellung einer solchen Dystopie begründet in dem Gefühl, Roboter seien besser und stärker als Menschen. Und schaut man sich die viralen Werbeclips von Boston Dynamics an, ist diese Befürchtung naheliegend: Wenn die Roboter kämpfen, tanzen und über Hindernisse springen, wirken unsere fünf Klimmzüge pro Tag nicht mehr so beeindruckend …

Dabei muss die wachsende Technologisierung nicht automatisch etwas Schlechtes bedeuten. Tatsächlich könnte sie dazu beitragen, eine strahlende Zukunft zu ermöglichen (denkt nur an die ganze Freizeit!). Seitdem die Menschen während der Industriellen Revolution ihre Werkstätten und Bauernhöfe verliessen, um in den neu entstandenen Fabriken zu arbeiten, haben sich Denker:innen wie Karl Marx oder John Maynard Keynes den Kopf zerbrochen, inwiefern Maschinen helfen können, die Arbeitszeit der Einzelnen zu minimieren – ohne den Lebensstandard einzubüssen.

Eine ähnliche Vision findet sich im 60er-Jahre Cartoon The Jetsons. Hier wird das Leben einer Familie porträtiert, in der ein Roboter die Hausarbeit verrichtet und ein Automat das Essen zubereitet, sodass sie sich entspannen können. Solch eine positive Darstellung von Technologie hilft uns dabei, einen utopischen Blick auf die Zukunft zuzulassen. Denn wenn Menschen weniger Pflichten erledigen müssen, können sich interessante Türen öffnen – für Arbeiter:innen und Unternehmen gleichermassen. "Werden Aufgaben automatisiert, steigert sich die Leistungsfähigkeit der Firma und Angestellte können sich besser darauf konzentrieren, auf die Bedürfnisse der Konsument:innen einzugehen", sagt Jason Cripps. "Arbeitgeber:innen müssen die Automatisierung und Digitalisierung als Möglichkeit begreifen, um ihre Arbeitskräfte fortzubilden und generelle Abläufe umzudenken."

Die Automatisierung und Digitalisierung mögen die Arbeitswelt verändern, doch muss dies keine negative Entwicklung sein. Im Gegenteil: Die Umstrukturierungen können dabei helfen, eine strahlende Zukunft zu ermöglichen, in der wir weniger arbeiten und die gewonnene Zeit für mehr Spass und Erholung nutzen. Diese Utopie klingt doch recht passabel?

Erfahre mehr über diese Themen auf zurich.com.

Um die Zusammenfassung des Global Risks Reports 2020 herunterzuladen, klicke hier.