MedienmitteilungZürich31. März 2022

Zurich strebt Netto-Null-Ziel in der operativen Geschäftstätigkeit bis 2030 statt 2050 an

  • Gruppe schliesst Vereinbarungen mit innovativen Anbietern von Technologien für die CO2-Entnahme
  • Vorauszahlungen helfen Anbietern ihre naturbasierten Lösungen auszubauen
  • Tiefgreifende Senkung der absoluten Kohlendioxidemissionen bleiben ein Schwerpunk in diesem Jahrzehnt

Zurich Insurance Group (Zurich) beschleunigt ihr Ziel, in ihrer operativen Geschäftstätigkeit Netto-Null-Emissionen zu erreichen, um 20 Jahre.

Die Gruppe beabsichtigt, dieses Ziel bereits bis 2030 zu erreichen, nachdem die im letzten Jahr angekündigten Pläne, in diesem Jahrzehnt die absoluten Emissionen stark zu senken, umgesetzt wurden. Danach werden die Emissionen, die nicht vermieden werden können, aus der Atmosphäre entnommen.

Zurich hat mit mehreren Anbietern von naturbasierten Lösungen Vereinbarungen über die Entnahme von Kohlenstoffdioxidemissionen geschlossen, da die Gruppe in diesem Bereich die grösste Wirkung bezüglich der Entwicklung der Branche erzielen kann. Zurich hat Vorauszahlungen geleistet, um diese Anbieter bei der Weiterentwicklung, Skalierung und Kommerzialisierung ihrer innovativen Technologien zu unterstützen.

Die Projekte wurden zudem so ausgewählt, dass sie mit den übergeordneten Nachhaltigkeitszielen von Zurich in Einklang stehen, darunter die Stärkung der Widerstandsfähigkeit gegen Überschwemmungen, die Vorbeugung von Waldbränden und – durch die Förderung von qualitativ hochwertigen Arbeitsplätzen in nachhaltigen Branchen – die Entwicklung einer gerechteren Gesellschaft.

«Seit wir 2007 mit der Messung unseres CO2-Fussabdrucks begonnen haben, haben wir schätzungsweise 1 Million Tonnen CO2-Äquivalente vermieden, und wir konzentrieren uns weiterhin darauf, diese Emissionen auf ein Minimum zu reduzieren», sagte Alison Martin, CEO EMEA und Bank Distribution und für Sustainability zuständiges Mitglied der Geschäftsleitung. «Um unsere unvermeidlichen Restemissionen auszugleichen, unterstützen wir innovative Lösungen zur CO2-Entnahme aus der Atmosphäre. Angesichts der Dringlichkeit der Lage müssen wir proaktiv vorgehen und dazu beitragen, dass die noch am Anfang der Entwicklung stehende Branche für die CO2-Entnahme wächst.»

Die ausgewählten Anbieter von CO2-Entnahmetechnologien sind InterEarth aus Australien, Bio Restorative Ideas aus Puerto Rico und Oregon Biochar Solutions aus den Vereinigten Staaten. Zurichs Beteiligung an diesen Projekten, die über den CO2-Entnahme-Marktplatz Puro.earth abgewickelt wurde, ist für deren Start und die Ausweitung ihrer Aktivitäten von entscheidender Bedeutung.

Im Rahmen des InterEarth-Projekts wird CO2 mithilfe einer innovativen Methode, der unterirdischen Deponierung von Holzbiomasse, entnommen. Das Unternehmen baut eine Auswahl besonders gut geeigneter Gehölze auf degradiertem, niederschlagsarmem, bereits gerodetem Ackerland in Australien an. Die oberirdische Biomasse dieser Gehölze wird in regelmässigen Abständen beschnitten, und die geerntete Biomasse wird in speziellen unterirdischen Kammern versenkt und eingekapselt. Ziel ist es, das in der Biomasse gebundene Kohlendioxid dauerhaft zu speichern.

Bio Restorative Ideas1 plant, auf dem Gelände einer ehemaligen Zuckerrohrfabrik im Südwesten von Puerto Rico Bambusabfälle und invasiven Bambus in hochwertige Biokohle umzuwandeln. Diese wird anschliessend zur Verbesserung der Bodenqualität eingesetzt und erzielt so weitere positive Effekte auf die Produktion und Erträge von Nahrungsmitteln. Auch andere Anwendungen werden in Betracht gezogen, beispielsweise als Zusatzstoff für Beton oder Baumaterialien.

Bambus ist ein schnell wachsendes Gras, und umgestürzter oder abgebrochener Bambus kann Blockaden, Überschwemmungen und Erosion verursachen, insbesondere entlang von Wasserläufen. Durch die Sammlung und Umwandlung von Bambus in Biokohle trägt das Projekt auch dazu bei, diese negativen Auswirkungen zu verhindern.

Oregon Biochar Solutions1 stellt hochwertige Biokohle her, die hauptsächlich aus forstwirtschaftlichen Abfällen, einschliesslich feuergefährlicher Biomasse und Waldbrandholz, gewonnen wird. Durch die Beseitigung dieser Materialien wird die Gefahr künftiger Brände verringert und das Abfallmaterial einer produktiven Verwendung zugeführt. Dieses US-amerikanische Unternehmen produziert bereits Biokohle, die grösstenteils an landwirtschaftliche Betriebe verkauft wird, und verfügt über die Kapazitäten, um die Produktion auf mehr als 3'000 Tonnen pro Jahr zu erhöhen. Oregon Biochar Solutions nutzt die Erträge aus dem Verkauf von CO2-Entnahmezertifikaten, um Kosteneinsparungen an lokale Landwirte und Unternehmer weiterzugeben, die umweltfreundliche Produkte in ihre Lieferkette integrieren wollen.

Zurich ist bestrebt, jetzt zu handeln, um CO2 aus der Atmosphäre zu entnehmen. Die Gruppe wird auch weiterhin zusätzliche Lösungen suchen und fördern, um ihren Ansatz für die CO2-Entnahme zu diversifizieren. Nachdem sich Zurich zunächst auf die CO2-Entnahme durch Biomasse konzentriert hat, prüft die Gruppe nun auch technologische Lösungen wie die direkte Abscheidung aus der Luft und anschliessende Speicherung.

Um die Netto-Null-Strategie zu ergänzen, strebt Zurich zudem an, 75% ihrer verwalteten Beschaffungsausgaben2 bei Lieferanten zu tätigen, die bis 2025 wissenschaftsbasierte Emissionsreduktionsziele und bis 2030 Netto-Null-Ziele verfolgen.

Bis 2030 wird die Gruppe ihre operative Geschäftstätigkeit klimaneutral halten und dabei den Anteil der Kompensationen für eine CO2-Entnahme, die für eine Netto-Null-Zertifizierung qualifizieren, kontinuierlich erhöhen. Der Schutz und die Wiederherstellung natürlicher Lebensräume bleibt ein Schwerpunkt in Zurichs Gesamtstrategie zur Eindämmung des Klimawandels, zum Beispiel durch die Arbeit der Gruppe mit dem Zurich Forest Projekt.

Als Unterzeichnerin der «UN Business Ambition for 1.5°C» hat sich Zurich verpflichtet, alle ihr zur Verfügung stehenden Möglichkeiten via Kapitalanlagen, der operativen Geschäftstätigkeit sowie Produkte und Dienstleistungen auszuschöpfen, um den Übergang zu beschleunigen und bis 2050 in allen Geschäftsbereichen Netto-Null-Emissionen zu erreichen. Zurich arbeitet mit Kunden und Beteiligungsunternehmen zusammen, um die Einführung von Geschäftsmodellen im Einklang mit dem Pariser Abkommen zu fördern.

1  Die Projekte Bio Restorative Ideas und Oregon Biochar Solutions werden von GECA Environnement vertreten, einem kanadischen Beratungsunternehmen, das sich auf Biokohle und deren Herstellung spezialisiert hat.
2  Die verwalteten Beschaffungsausgaben bezeichnet die Ausgaben in Höhe von ca. USD 2 Milliarden pro Jahr, die von Zurichs Beschaffungs- und Lieferantenmanagement-Abteilung für Waren und Dienstleistungen verwaltet werden, die erforderlich sind, um die Geschäftstätigkeit von Zurich aufrechtzuerhalten und zu entwickeln.


Weitere Informationen

Zurichs Weg zu Netto-Null Emissionen in der operativen Geschäftstätigkeit
Puro.earth – Standard, Register und Markt für die CO2-Entnahme aus der Atmosphäre
GECA Environment – Beratungsunternehmen für Pyrolyse und Biokohle

Contacts

  • Media Relations
    Zurich Insurance Group AG
    Mythenquai 2
    8002 Zürich
    Schweiz
    +41 44 625 21 00

Zurich Insurance Group (Zurich) ist eine führende Mehrspartenversicherung, die über 55 Millionen Kunden – sowohl Privatpersonen als auch Unternehmen – in mehr als 210 Ländern und Gebieten betreut. Vor 150 Jahren gegründet, treibt Zurich heute den Wandel in der Versicherungsbranche voran. Die Gruppe bietet neben Versicherungsschutz zunehmend auch Präventionsdienstleistungen an, die beispielsweise das Wohlbefinden fördern und die Klimaresilienz stärken.

Im Einklang mit dem Ziel «gemeinsam eine bessere Zukunft zu gestalten», strebt Zurich danach, eines der verantwortungsbewusstesten und wirkungsvollsten Unternehmen der Welt zu sein. Die Gruppe beabsichtigt, bis 2050 Netto-Null-Emissionen zu erreichen und ist gemäss dem S&P Global Corporate Sustainability Assessment eines der nachhaltigsten Versicherer weltweit. Im Jahr 2020 lancierte Zurich das Projekt «Zurich Forest», um die Wiederaufforstung und Wiederherstellung der Biodiversität in Brasilien zu unterstützen.

Die Gruppe hat ihren Hauptsitz in Zürich, Schweiz, und beschäftigt rund 56'000 Mitarbeitende. Zurich Insurance Group AG (ZURN), ist an der SIX Swiss Exchange kotiert und verfügt über ein Level I American Depositary Receipt Programm (ZURVY), das ausserbörslich an der OTCQX gehandelt wird. Weitere Informationen über Zurich sind verfügbar unter www.zurich.com.